18.01.2014

Paddle down a river...

Einfach wunderbar - so lässt sich unsere 3-Tages Reise auf dem Whanganui River kurz zusammenfassen. Dabei war der Start unserer 87 Kilometer langen Kanu-Fahrt holprig und mit Stolpersteinen versehen. Denn eigentlich hätte wir bereits am 5. Jänner gemeinsam mit unseren australischen Freunden im Kanu sitzen sollen, die DOC-Hütten, waren gebucht, doch als wir bereit zum Start auf unseren Bus warteten, hieß es "Abgesagt, wegen dem starken Regen in der vergangenen Nacht war der Fluss auf fast 5 Meter angestiegen (von normalerweise 1.5 Meter). Mit 2 tägiger Verschiebung und nun leider ohne unsere australischen Freunde beluden wir unser Kanu mit unseren Fässern, die unsere Klamotten und unser Essen beim kentern oder bei Regen trocken halten sollten. Unsere Reise startete nach einer fast 3-stündigen Busfahrt in Whakahoro und führte uns am ersten Tag nach 6 Stunden paddeln zur John Coll Hut. Die Hütte selber konnten wir jedoch leider nicht mehr nutzen denn durch unsere Verschiebung war diese bereits vollends ausgebucht und so blieb uns nur das Zelt als Übernachtungsmöglichkeit übrig - angesichts der dabei nicht vorhandenen Schnarcher vielleicht gar keine so schlechte Idee. Der Regen am Abend und in der Nacht führte allerdings dazu, dass Schlafsack und Dinge, die wir im Zelt hatten etwas nass waren... Am darauffolgenden Morgen machten wir uns relativ zeitig daran, das Zelt abzubauen und unser Kanu wieder zu beladen, denn wir wollten vor den vielen Massen den Fluss genießen und zudem standen 8 Stunden Paddeln an, denn durch die Verschiebung waren einige Campingplätze völlig ausgebucht... Durch enge Schluchten, vorbei ein wilden Ziegen schlängelte sich unser Weg bis zur Mangapurua Anlegestelle, von wo aus ein 45-minütiger Spaziergang durch neuseeländischen Regenwald zu einer obskuren Erscheinung führt: Der Bridge to Nowhere - also der Brücke ins Nirgendwo. Diese massive Betonkonstruktion mitten im Urwald wurde in den 1930er Jahren errichtet, um den Farmern des Umlandes einen leichteren Zugang zur nächstgelegenen Siedlung zu bieten. Wirklich genutzt wurde die Brücke allerdings nie wirklich und heute ist sie eine beliebte Touristenattraktion auf der Whanganui-River-Journey. Nach einem langen Paddel-Tag schlugen wir schlussendlich gegen 7 Uhr am Abend beim Ngaporo Campingplatz wieder unser Zelt auf. Der letzte Tag sollte ein "Kinderspiel" sein, denn nur noch 2 Stunden trennten uns vom Ende unserer Kanu-Reise, Pipiriki, wo gegen 13 Uhr unser Shuttle-Bus zurück nach Ohakune wartete. Starker Gegenwind machte aber auch diesen Teil der Reise zu einem wahren Anstrengungsakt, aber gegen 12 war es geschafft und wir erreichten Pipiriki trockenen Fußes - wohlgemerkt ohne das Kanu auch nur einmal zu kentern :) -> gut gemacht!

13.01.2014

Entdeckungsreise rund um die Vulkane

Eigentlich waren wir ja nach Ohakune gekommen, um unser 3-tägiges Abenteuer auf dem Whanganui River gemeinsam mit Derek und Janka zu erleben, nämlich den Fluss mit einem Canoe hinterzupaddeln... Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Frohen Mutes hatten wir gleich am Abend all unsere Dinge in wasserdichten Fässern verpackt, um kurz vor 6 hatte uns der Wecker aus dem Schlaf gerissen, und nun standen wir mit unseren Fässern bei der Werkstatt von Yeti-Tours, wo man uns abholen sollte. Doch anstelle des Busses für die rund 2.5 Stunden lange Fahrt von Ohakune nach Whakaharo kam der Chef - Gavin - mit seinem Privat-Pkw vorgefahren und musste schweren Herzens verkünden: We have to cancel all trips today - Guys I am really sorry. Der Regen hatte den Fluss über Nacht von normalerweise rund 1.5 Meter auf fast 5 Meter anschwellen lassen und eine Kanu-Fahrt wäre für uns ungeübte Touristen somit doch etwas gefährlich geworden. So eine Nachricht hat natürlich aber auch einiges gutes: Denn um die Enttäuschung wet zu machen, gab es gleich mal im örtlichen Cafe eine selbstgemachte Carrot-Cake. Ohakune bezeichnet sich nämlich selbst als das Carrot-Capital Neuseelands. Nach einer sehr interessanten Führung durch ein altes Eisenbahnmuseum von einem waschechten Kiwi, der uns vor allem über das schwere Zugunglück in den 50er Jahren erzählte, als der Vulkan Ruapehu in der Nacht zum 25. Dezember eine Brücke mit seiner Lawa wegschwemmte und 151 Menschen ums Leben kamen, ging es zu einem kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall ganz in der Nähe. Und während wir bis dahin aufgrund der tiefhängenden Wolken noch keinen Blick auf den Ruapehu riss der Himmel bei unserem Weg zurück zum Auto auf einmal auf der der schneebedeckte Vulkan, der mit seinen 2.797 Metern der höchste Vulkan Neuseelands ist präsentierte sich in voller Pracht - ein tolles Erlebnis! Da die Wettervorhersage für den kommenden Tag sehr positiv aussah, beschlossen wir, den Kratersee dieses hoch aktiven Vulkans zu erklimmen und so ging es zuerst mit dem Sessellift und später zu fuß über Schotter und Schneefelder mühsam bergauf. Bei einem Blick zurück konnten wir immer wieder spektakuläre Blicke auf die anderen beiden Vulkane im Tongario Nationalpark genießen: Den Mt. Tongariro und den Mr. Ngauruhoe (Herr der Ringe Fans wohl besser bekannt als Mt. Doom bzw. der Schicksalsberg). Dies sollte gleichzeitig unser letzter Tag mit unseren Australischen Freunden sein, denn Tag daraufs starteten Anna und ich mit einer zweitägigen Verspätung unsere Kanutour auf dem Whanganui-River. Da für Derek und Janka aber leider der Rückflug nach Australien rief konnte sie dieses Abenteuer nicht mehr mit uns gemeinsam erleben und mussten zurück nach Auckland reisen...

12.01.2014

Zwischen Schwefel und Haka-Tanz

Überall blubbert es, überall stinkt es nach Schwefel. Die Erde weißt riesige Löcher auf, aus denen Gase, warmes Wasser oder einfach nur dunkelgrauer Schlamm entweicht. Das ist Rotorua im Herzen der Nordinsel Neuseelands und hier schlugen wir für unseren ersten Zwischenstop die Zelte gemeinsam mit Derek und Janka auf, um dieses "volcanic wonderland" zu entdecken. Am ersten Abend genossen wir im Polynesian Spa ein Bad ein gut 35 Grad warmen Wasser, welches so hier aus der Erde strömt. Tags darauf stand ein Besuch im riesigen Wai-o-Tapo Thermalpark auf dem Programm und klingende Namen wie "Champaigner-Pool" lassen eindrucksvolles erwarten - und eindrucksvoll war es auch, nicht nur die Farbprachten, die hier zu finden sind. Einmal scheint schimmert die Erdoberfläche in orange, wenige Meter weiter ziert ein gelber Ring die Erde und dichte Schwefelschwaden veranlassen einen zum Luftanhalten. Umso erstaunlicher ist es, wieviel Leben in dieser kargen Landschaft dennoch zu finden ist, spaziert man doch direkt vom Neuseeländischen Urwald aus auf einen schwefelhaltigen See zu. Einen Zwischenstop beim Cerosene Creek, den ich vor über 4 Jahren mit Max entdeckt hatte, durfte natürlich auch diesmal nicht fehlen. Das ist ein kleiner Bach mitten im Wald und eigentlich sieht dieser ganz normal aus. Wenn man allerdings die Zehenspitzen ins Wasser hält, staunt man nicht schlecht, denn das Wasser fließt hier mit an die 35 Grad durch den Wald - perfekt für eine kurze Badepause also. Abends begrüßten uns dann die Maori mit ihrem traditionellem Hangi-Essen. Dabei wird das Essen (vorwiegend Huhn, Lamm und Kartoffel) im warmen Erdloch gegart. Besonders lecker sind dabei die Kumara - eine violett aussehende Süßkartoffel die es nur hier in Neuseeland gibt und die die Maori schon früh als leckere Beilage entdeckt haben. Vor dem Essen gab es noch eine Vorführung der traditionellen Tänze wie etwa dem Haka - dem Kriegstanz der der Einschüchterung des Gegners diente. Zudem wurden bei der Gelegenheit auch die Waffen, Instrumente und vor allem die markanten Tätowierungen der Maori erklärt, die den Stand innerhalb des Maori-Stamms widerspiegelt. Auf unserer weiteren Reise zum Whanganui-River passierten wir noch die beeindruckend blau schimmerten Huka-Fälle in Taupo.