24.05.2010

Abel Tasman Coastal Track: Von Marahau nach Totaranui

Über 30 Kilometer trugen mich meine Füße am vergangenen Wochenende durch Neuseelands kleinsten Nationalpark - den Abel Tasman National Park rund 70 Kilometer von Nelson entfernt. Die Wanderung, die entlang an felsigen Klippen, türkisblauen Buchten und goldenen Sandstränden führt gehört damit zwar nicht zu meinen längsten Distanzen, die ich mit meinem gut 15 Kilo schweren Rucksack zurück gelegt habe, steht den anderen Wanderungen in Sachen Schönheit und Vielfalt um nichts nach.
Dass der Herbst mittlerweile in Neuseeland vollsten Einzug gehalten hat, konnte ich bei der Wanderung selber aber außer beim Start zumindest anhand der Farben nicht wahrnehmen, denn der Wald, der mehr als dreiviertel des Nationalparks bedeckt, erstrahlt auch zu dieser Jahreszeit in einem satten Grün. Lediglich die Temperaturen (vor allem Nachts) lassen erahnen, dass wir auf eine kältere Jahreszeit zusteuern. Besonders beeindruckend für mich war wiederum die Vielfalt der Tierwelt, der ich hier begegnen durfte - am zweiten Tag beispielsweise kreuzten nicht weniger als 7 Fantails direkt meinen Weg, landeten rund einen Meter vor mir und zwitscherten mir ein Lied :). Und an den Stränden konnte ich immer wieder Shags beobachten, beispielsweise auch, wie sie kurz nach Sonnenaufgang einen Oystercatcher verjagten - siehe Bild. Nach zwei Tagen Wanderung, mit Sonnenschein, vielen Wolken und auch strömenden Regen (kurz zumindest) ging es am Sonntag dann von Totaranui wieder retour zum Ausgangspunkt meiner Wanderung Marahau - mit dem Wassertaxi mit Zwischenstop bei Tonga Island bei der Seehundekolonie, die derzeit unzählige kleine Seehunde beherbergt, die erst im Dezember auf die Welt gekommen sind.

Der Abel Tasman Nationalpark ist im Übrigen nach dem Niederländer Abel Tasman benannt, einem Seefahrer, der im Jahre 1642 als erster Europäer hier Neuseeland erreichte.





























16.05.2010

Zu Gast im Paradies?

Es muss hier einfach einmal gesagt werden - French Pass, wo ich vergangenes Wochenende mal wieder zu Gast sein durfte (diesmal nicht als Wwoofer), ist eines der schönsten Fleckchen Erde das ich kenne. Auch im Herbst begrüßte mich die atemberaubende zweistündige Autofahrt von Nelson nach French Pass mit solch beeindruckenden Bildern und Eindrücken, kam vorzustellen und auch wenn ich die kurvenreiche Schotterpiste nun sicherlich schon zum 8. Mal gefahren bin, so versetzt mich die Aussicht auf D'Urville Island und die Marlborough Sounds immer wieder in Staunen und man muss einfach anhalten und ein paar Fotos schießen und die Stille genießen. Besonders beeindruckend war dieses Mal die herbstliche Stimmung. Nachdem der gesamte Marlborough Sound anfangs total wolkenverhangen war und ich in den Wolken und dichten Nebel fuhr riss die Wolkendecke auf und die Sonne begrüßte mich.
Bei Danny und Lyn ging es nach einem leckeren Salat aus dem eigenen Garten ans Backen - ich hatte ja den Wunsch geäußert das Rezept für eine Carrote Cake zu bekommen und Lyn meinte - da probieren wir das doch gleich mal aus :) und wenig später wurde Lyn's famose Carrote Cake auch schon serviert - zu Besuch kamen Laurence und Grace, die quasi Nachbarn die im alten Leuchtturmwärter Häuschen wohnen, den DoC Campingplatz betreiben und außerdem eine wunderschöne Jacht in der Bucht von French Pass liegen haben (ist auf einem der Fotos zu sehen). Im Gegenzug zu unserem Carrot Cake durften wir übrigens am darauffolgenden Sonntag einer Einladung zu Laurence und Grace folgen und im Leuchtturmwärterhäuschen hoch über dem eigentlichen French Pass frischen Bananenkuchen genießen, bevor es für mich wieder Abschied nehmen hieß und es zurück nach Nelson ging, wo mich Montagmorgen ja meine Arbeit wieder erwartete.


Der wolkenverhangene Marlborough Sound.


Kurz nach Okiwi Bay Blick zurück.


Die Wolken reißen auf und die Sonne kommt hindurch.


So muss eine Carrote Cake aussehen - frisch aus dem Ofen, noch ohne Icing.


Die Bootsanlegestelle in French Pass und gleichzeitig Ausblick von Danny und Lyns Wohnzimmer ;), im Hintergrund D'Urville Island.


Rechts die Jacht von Laurence und Grace.


Sonntagabend: Abschied nehmen von French Pass.

10.05.2010

Leben im Zentrum Neuseelands: Nelson

Die 50.000 Einwohner zählende kleine Stadt Nelson auf der Südinsel Neuseelands ist mittlerweile zu meinem kleinen Zuhause geworden. Über einen Monat lebe ich hier nun schon und gehe einer Arbeit in einer Fischfabrik nach. Die Wochenenden bieten unzählige Möglichkeiten zu Ausflügen in die nähere Umgebung Nelsons. Die zentrale Lage Nelsons schätzen übrigens nicht nur viele Touristen - unter den Kiwis gilt Nelson als eine der Städte mit den höchsten Lebensstandard in Neuseeland. Und zentral ist Nelson zudem im wahrsten Sinne des Wortes: Denn der geografische Mittelpunkt Neuseelands liegt in (streng genommen 37 km außerhalb) von Nelson und ist auf einem Hügel mit einer wunderbaren Aussicht über das Stadtzentrum Nelsons markiert - nur 10 Minuten Fußweg von meiner Unterkunft. Nelson selbst liegt direkt am Meer und hat einen kilometerlangen Strand. Das kleine und überschaubare Stadtzentrum mit seiner markanten Cathedral ist geprägt von unzähligen Cafe's, Restaurants, Pubs und natürlich Geschäften. Alles ist zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar (aber für den Weg zur Arbeit um sechs Uhr morgens bevorzuge ich doch das Auto). Übrigens. Das erste Rugby-Spiel Neuseelands wurde hier in Nelson 1870 ausgetragen. Einige interessante Informationen zu Nelson selbst finden sich noch auf Wikipedia.

Seit dem letzen Blogeintrag ist zugegebenermaßen einiges geschehen. Zuersteinmal hat mich mein Auto auf dem Weg zu einer Wanderung in den Abel Tasman Nationalpark vor gut zwei Wochen verlassen und musste einmal mehr abgeschleppt werden. Ein Problem im Kühlsystem wurde gegen Einwurf der nötigen Münzen behoben. Nun läuft (oder besser lief) es wieder - bis heute, als ich plötzlich keine Luft mehr in einem der hinteren Reifen hatte ;(.
Die Arbeit ging auch eher Turbulent zu: Nach gut 2 Wochen Fische filetieren zog ich mir eine ordentliche Sehnenscheidenentzündung zu, wobei meine rechte Hand auf nahezu die doppelte Größe anwuchs. Ein Arzt, den ich daraufhin konsolidierte verordnete daraufhin ein einwöchiges Filetierverbot, was wiederum zur Folge hatte das man mich in der Fischfabrik vorerst nicht mehr sehen wollte - bis ich ein Zertifikat des Arztes bringen konnte, das belegte dass ich wieder voll einsetzbar bin. Das Gesundensystem hierzulande ist übrigens recht haarsträubend. Für meinen ersten Besuch beim Arzt galt es 45 Euro zu hinterlegen, nur damit der Arzt meine Hand begutachtete (es sei nur am Rande erwähnt dass der Arzt keine wirkliche Hilfe war und nur meine Vermutungen und Vorschläge bejahte, selbst aber keine hilfreichen Tipps geben konnte/wollte... ). Das Zertifikat für die Wiedereinsetzbarkeit meiner Hand schlug dann wiederum mit 35 Euro zu Buche - ein teueres System hier!
Mittlerweile verbringe ich meine Tage in der Fabrik damit, darauf zu achten dass Fischfilets richtig herum in eine Maschine gelangen um dort verarbeitet zu werden - keine körperlich anstrengende Arbeit und sehr sehr typische Fließbandarbeit (erinnert mich immer an Charly Chaplin, wenn ich so am Fließband stehe und die stupiden Bewegungen zur "grade rücken" der Filets mache...

Zudem ging es meiner Unterkunftgeberin - Iris - nicht besonders gut, sodass ich vergangene Woche sogar die Ambulanz holen musste und sie momentan wieder im Krankenhaus weilt - hoffentlich nicht mehr allzulang. Hier übrigens noch ein paar bildliche Eindrücke von Nelson.


Ein Teil meines tollen Outfits in der Fischfabrik: In der Arbeitshalle kommt dann noch eine tolle Plastikschürze und blaue Gummihandschuhe hinzu.


Ein weiterer unfreiwilliger Zwischenstop in der Werkstatt.


Iris Haus in Nelson - ich residiere im Erdgeschoß - mit eigenem Bad, Küche...


Beim Schlagzeugunterricht :)


Sandy, Jane und Victoria aus England zu Besuch bei den Boultons - und da Iris zu dieser Zeit im Krankenhaus war habe ich mich ein wenig um die Besucher gekümmert :).


Einige Eindrücke aus Nelson.