10.05.2010

Leben im Zentrum Neuseelands: Nelson

Die 50.000 Einwohner zählende kleine Stadt Nelson auf der Südinsel Neuseelands ist mittlerweile zu meinem kleinen Zuhause geworden. Über einen Monat lebe ich hier nun schon und gehe einer Arbeit in einer Fischfabrik nach. Die Wochenenden bieten unzählige Möglichkeiten zu Ausflügen in die nähere Umgebung Nelsons. Die zentrale Lage Nelsons schätzen übrigens nicht nur viele Touristen - unter den Kiwis gilt Nelson als eine der Städte mit den höchsten Lebensstandard in Neuseeland. Und zentral ist Nelson zudem im wahrsten Sinne des Wortes: Denn der geografische Mittelpunkt Neuseelands liegt in (streng genommen 37 km außerhalb) von Nelson und ist auf einem Hügel mit einer wunderbaren Aussicht über das Stadtzentrum Nelsons markiert - nur 10 Minuten Fußweg von meiner Unterkunft. Nelson selbst liegt direkt am Meer und hat einen kilometerlangen Strand. Das kleine und überschaubare Stadtzentrum mit seiner markanten Cathedral ist geprägt von unzähligen Cafe's, Restaurants, Pubs und natürlich Geschäften. Alles ist zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar (aber für den Weg zur Arbeit um sechs Uhr morgens bevorzuge ich doch das Auto). Übrigens. Das erste Rugby-Spiel Neuseelands wurde hier in Nelson 1870 ausgetragen. Einige interessante Informationen zu Nelson selbst finden sich noch auf Wikipedia.

Seit dem letzen Blogeintrag ist zugegebenermaßen einiges geschehen. Zuersteinmal hat mich mein Auto auf dem Weg zu einer Wanderung in den Abel Tasman Nationalpark vor gut zwei Wochen verlassen und musste einmal mehr abgeschleppt werden. Ein Problem im Kühlsystem wurde gegen Einwurf der nötigen Münzen behoben. Nun läuft (oder besser lief) es wieder - bis heute, als ich plötzlich keine Luft mehr in einem der hinteren Reifen hatte ;(.
Die Arbeit ging auch eher Turbulent zu: Nach gut 2 Wochen Fische filetieren zog ich mir eine ordentliche Sehnenscheidenentzündung zu, wobei meine rechte Hand auf nahezu die doppelte Größe anwuchs. Ein Arzt, den ich daraufhin konsolidierte verordnete daraufhin ein einwöchiges Filetierverbot, was wiederum zur Folge hatte das man mich in der Fischfabrik vorerst nicht mehr sehen wollte - bis ich ein Zertifikat des Arztes bringen konnte, das belegte dass ich wieder voll einsetzbar bin. Das Gesundensystem hierzulande ist übrigens recht haarsträubend. Für meinen ersten Besuch beim Arzt galt es 45 Euro zu hinterlegen, nur damit der Arzt meine Hand begutachtete (es sei nur am Rande erwähnt dass der Arzt keine wirkliche Hilfe war und nur meine Vermutungen und Vorschläge bejahte, selbst aber keine hilfreichen Tipps geben konnte/wollte... ). Das Zertifikat für die Wiedereinsetzbarkeit meiner Hand schlug dann wiederum mit 35 Euro zu Buche - ein teueres System hier!
Mittlerweile verbringe ich meine Tage in der Fabrik damit, darauf zu achten dass Fischfilets richtig herum in eine Maschine gelangen um dort verarbeitet zu werden - keine körperlich anstrengende Arbeit und sehr sehr typische Fließbandarbeit (erinnert mich immer an Charly Chaplin, wenn ich so am Fließband stehe und die stupiden Bewegungen zur "grade rücken" der Filets mache...

Zudem ging es meiner Unterkunftgeberin - Iris - nicht besonders gut, sodass ich vergangene Woche sogar die Ambulanz holen musste und sie momentan wieder im Krankenhaus weilt - hoffentlich nicht mehr allzulang. Hier übrigens noch ein paar bildliche Eindrücke von Nelson.


Ein Teil meines tollen Outfits in der Fischfabrik: In der Arbeitshalle kommt dann noch eine tolle Plastikschürze und blaue Gummihandschuhe hinzu.


Ein weiterer unfreiwilliger Zwischenstop in der Werkstatt.


Iris Haus in Nelson - ich residiere im Erdgeschoß - mit eigenem Bad, Küche...


Beim Schlagzeugunterricht :)


Sandy, Jane und Victoria aus England zu Besuch bei den Boultons - und da Iris zu dieser Zeit im Krankenhaus war habe ich mich ein wenig um die Besucher gekümmert :).


Einige Eindrücke aus Nelson.

1 Kommentar:

  1. ...schön das wir wieder von dir hören...
    Hoffe deiner Hand geht`s wieder richtig gut.
    Alles Gute wünschen wir dir.
    Tschüß...

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