25.01.2010

Kepler Track

Ola liebe Freunde! Der Kepler Track is geschlagen und ihr werdet es ja kaum glauben - aber Regenjacke und Überhose waren auch diesmal nicht notwendig ;). Da stellt sich natürlich schön langsam die Frage - liegt das an mir :)? Aber immer der Reihe nach... Gestartet sind wir bei Sonnenschein mit leichter Bewölkung und gleich zu Beginn hab ich Simone und Thomas aus Deutschland kennen gelernt und hab mit den beiden einen Großteil des Tracks zurück gelegt. Der erste Tag war zwar schön anstrengend (über 800 Höhenmeter mussten zurück gelegt werden) aber schön. Vor allem der Abschluss war die Krönung - rund 10 Minuten von der Hütte entfernt befindet sich ein riesiges Höhlensystem, dass in keinster Weise touristisch erschlossen ist. Somit hieß es: Taschenlampe einpacken und wir sind rund 500 Meter (bzw. rund 40 Minuten) in die Höhle hineingekrochen. Ein einmaliges Erlebnis, denn Licht gabs keines - außer unsere Taschenlampen natürlich. Teilweise waren die Höhlen weniger als einen Meter hoch, teilweise musste man sich richtig durch Spalten quetschen um dann wieder in einen riesigen Raum voller Stalagmiten und Stalagtiten zu kommen. Man fühlt sich richtig wie ein kleiner Höhlenentdecker - der zunehmende Fluss hat uns dann aber nach rund 40 Minuten wie gesagt zum umdrehen überredet :).
Am zweiten Tag wurden wir von .... Wolken begrüßt. Leider nicht über unseren Köpfen sondern rund um uns - sprich wir hatten bei der Passüberquerung bei der wunderbare Ausblicke vorhergesagt waren Nebel mit einer Sichtweise von unter 10 Metern teilweise. War dennoch ein einmaliges Erlebnis und vor allem soooo angstrengend. Denn nach unserem Aufstieg vom Vortag ging es auch an Tag 2 rauf und runter und schlussendlich mussten wir zwar "nur" 400 Höhenmeter nach oben zurücklegen, durch das ständige hoch und runter waren es aber sicherlich nochmal 1000 Meter Höhenunterschied die wir zurück gelegt haben, bevor es dann rund 2 Stunden im Zick-Zack von über 1000 Metern zur zweiten Übernachtungshütte auf rund 150 Meter wieder hinunterging. Sonnenschein dominierte dann unsere Wanderung durch den Neuseeländischen "Urwald" am dritten Tag, an dem sicherlich der Höhepunkt unserer Wanderung, nämlich einem abkühlenden Bad im Lake Manapuri bei der dritten Hütte bei strahlend blauem Himmel folgte - ein einmaliges Erlebnis, auch der folgende Sonnenuntergang am Lake bei einem schlückchen Whisky von Hawk aus Amerika und einem gebratenen Marchmellow (?). Die Abende waren im übrigen immer geprägt von lustigen Uno-Partien mit Thomas, Simone, Sonja und Simon (aus der Schweiz, wobei Sonja in Christchurch wohnt) und Florentin (aus Deutschland) sowie einige weitere tapfere Mitstreiter wie Hawk und Jase aus Amerika). Am letzten Tag habe ich dann gemeinsam mit Sonja den Kepler Track bei Sonnenschein durch wunderschönen Wald beendet, da die meisten nur noch rund 2 Stunden bis Ranbow Bridge gegangen sind und dort den Bus zurück nach Te Anau genommen haben. Wir wollten aber den Fußmarsch bis Te Anau uns nicht entgehen lassen - eine gute Entscheidung bei der herrlichen Landschaft ;). Und das Beste: Am Controll Gate (das ist der Start und Endpunkt des Kepler Tracks) wurden wir mit einem kühlen Bier empfangen, dass Noel aus Wellington für seine Kollegen schon besorgt hatte - sie waren eine Reisegruppe von insgesamt 6 Leuten die mit uns den Kepler Track gemacht haben ... ich sag nur: abendliche Cooking-Competitions ;) - beeindruckend was man auf den Gaskochern der Hütten so alles zaubern kann!

Wie gewohnt natürlich hier noch ein paar Eindrücke von dieser beeindruckenden Wanderung.




Erster Tag: Nach Erreichen der Baumgrenze.








In den Höhlen - ausgestattet mit meiner tollen A1 Kopftaschenlampe :)


Tag 2: Eingeschränkte Sicht auf dem Weg zum Mount Luxmore, dem höchsten Punkt des Tracks (über 1400 Meter).


Tolles Naturschauspiel dank des Nebels.


Die Frage, die uns an diesem Tag begleitete: Reißt der Nebel auf?


Tolle Waldwanderwege






In der Iris Burn Hut beim Frühstück mit Simon, Sonja, Simone und Thomas (im Uhrzeigersinn).










Ankunft am Lake Manapuri.






Tolle Idee von Noel: Ein Gruppenfoto der (noch übrigen Gruppe) am letzten Tag. Einige Wanderer waren umgedreht um den tollen Ausblick von Mt. Luxmore doch noch zu erleben, einige waren bis Rainbow Brigde (Exit des Kepler Tracks) gegangen, die nur rund 1.5 Stunden von der letzten Hütte entfernt ist.


Beeindruckender Sonnenuntergang am Lake Manapuri.






Geschafft: Erinnerungsfoto am Ende des Kepler Tracks - 60 Kilometer liegen hinter mir.

19.01.2010

Milford Track

Glück braucht der Mensch heißt es ja so schön. Glück hatte ich in den letzten vier Tagen mehr als genug denn in vier Tagen auf dem Milford Track hat es keinen einzigen Tag geregnet - jeder, der den Milford Track schonmal gegangen ist, weiß was das heißt. Und zudem konnten wir bei der Passquerung auf 1100 Metern Sonnenschein und blauen Himmel genießen. Daher liegen vier wirklich traumhafte Tage hinter mir, in denen ich die 53 Kilometer oder gut 33 Meilen gut bewältigen konnte. Viele Begegnugen mit der Tier und Pflanzenwelt aber auch mit sehr vielen netten Menschen haben die Zeit durchaus geprägt. Schon am ersten Tag bin ich während der Wanderung mit Derek und Lee aus Melbourne ins Gespräch gekommen und mit hab mit den beiden die gesamte Wanderung bestritten. Auf den Hütten sind wir dann meistens mit Bill und Marry, einem älteren Ehepaar aus Hawai an einem Tisch gelandet und haben lang und lustig geplaudert. Und was ich ja nie gedacht hätte: Am 3 Abend haben wir uns eine ordentliche Runde Canasta gegönnt, denn lustiger Weise spielen Lee und Derek das Spiel recht oft, auch wenn es hier in Neuseeland oder Australien eher weniger verbreitet ist. Die gesehene Tierwelt: Vom Fantail (siehe Bild), Robin (Bild), Stout (Wiesel), Possum (dass mir Nachts den Weg zur Toilette versperren wollte), Wekas, unzähligen Fischen, Enten, einer Maus (die sich des Nachts ins Frühstück eines isralischen Pärchens verkrochen hat und dort am nächsten Morgen unter lautem Geschrei gefunden wurde), Glühwürmchen bis zur Neuseelandtaube war einiges dabei! Kiwis gabs leider trotzdem wieder keine zu sehen ;). Gestern Abend haben wir uns dann zum Abschluss eine ordentliche Pizza hier in Te Anau gegönnt.Heute steht nun ein ruhiger Tag (vor allem für die Beine) an, und man mags kaum glauben, aber gerade eben habe ich schon den nächsten Track hier in den Gegend gebucht - den Kepler Track, den ich übermorgen für vier Tage lang bestreiten werde. Das Wetter allerdings sieht für diesen nicht ganz so vielversprechend aus... aber man wird sehen, denn im Fiordland weiß man ja nie, was das Wetter in der nächsten Stunde so alles vorhat.

LG
Jacob





Keine Angst... den Weg hinter dieser Absperrung bin ich natürlich nicht gegangen ;)


Der Fantail Bird.


Ein Robin spaziert über den Weg.





Ankunft an einem kleinen See bei der Hütte am Ende des zweiten Wandertages mit Derek, Lee und Marry.



Geschafft: Ankunft am Mackinnon Pass (das Monument befindet sich einige Höhenmeter unterm Gipfel auf 1069 Metern).







Ein Wagemutiger Wanderer aus Israel wagt sich zum höchsten Wasserfalls Neuseelands - den Sutherlandfalls mit 580 Metern.





Ankunft am Sandfly Point, dem Ende des Milford Tracks mit Lee und Derek.


In einer 20 minütigen Bootsfahrt ging es abschließend zum Milford Sound

14.01.2010

Mount Cook und Lake Pukaki

Und plötzlich tauchte vor mir ein Eisberg auf... So ähnlich ging es mir bei der Wanderung in der Gegend von Mount Cook, Neuseelands höchstem Berg, den ich mir diesmal auf meinem Weg nach Te Anau vom Landesinneren her angesehen haben. Und mindestens genauso beeindruckend wie bei meinem Scenic Flight im April mit Max hat sich der mächtige Mount Cook mit seinen über 3700 Metern auch diesmal präsentiert. Am ersten Tag meines Aufenthaltes in der Gegend nur Wolkenverhangen, am zweiten Tag dafür bei strahlendem Sonnenschein. Den Wolken/Regentag hab ich für kleinere Touren genutzt und beispielsweise den Lake Tasman am Fuße des Tasmangletschers erkundet - und hier war genau der Eingangssatz der Fall. Ich bog um die Ecke und plötzlich ragte ein riesiger, blau schimmernder Eisberg aus dem Gletschersee vor mir in der Höhe. Wenig später, um das Spektakel perfekt zu machen, brach sogar noch ein Stück der Eisbergspitze unter Getose in den See.
Am nächsten Tag wurde ich mit dem Staunen gar nicht fertig, als ich bei blauen Himmel, ein paar Schäfchenwolken und Sonnenschein am Hoker Valley Track zum Fuße des Mount Cooks wanderte und die schneebedeckten Berge um mich herum bestaunen konnte. Eine friedliche Stimmung, die allerdings täuscht, wie kurz darauf am "Alpine Memorial" ersichtlich wurde. Hier findet man für jeden gefallenen Bergsteiger eine Gedenktafel, die die Todesdaten enden nicht in den 70er oder 80er Jahren, auch aus der jüngsten Vergangenheit sind hier Zeugnisse missglückter Mount Cook Besteigungen zu finden.

Mittlerweile bin ich in Te Anau gelandet und habe gerade noch die restlichen Campingsachen wie eine regenfeste Überhose, einen kleinen Topf und Regenjacke ausgeborgt, um morgen den Milford Track zu bezwingen - wobei sofern man den Wetterprognosen momentan trauen kann (was man in Neuseeland leider nie kann), werde ich nichts von all dem Regenschutz brauchen - denn die Vorhersage für die nächsten Tage: nice, some clouds :). Tja, da bleibt nur zu hoffen dass ich das auch so erleben werde.


Am ersten Tag präsentierte sich der Mount Cook nur wolkenverhangen - dafür riesige Eisberge im Lake Tasman.


Beeindruckend...


Blick vom Lake Tasman zum Lake Pukaki


Kleines Bild mit mir ...


Am zweiten Tag begrüßten mich die schneebedekten Berge - und Sonnenschein.


Wanderung auf dem Hoker Valley Track






Gedenken an die verunglückten Bergsteiger